Bestmöglich Kunstobjekte präsentieren und konservieren mit Artglass

Sammeln, bewahren, forschen, vermitteln und ausstellen: So fasst der Deutsche Museumsbund die zentralen Aufgaben eines Museums zusammen.


Museen sammeln Kulturgüter, um sie zu erforschen, für die Nachwelt zu erhalten und Zeitgenossen zugänglich zu machen. Doch insbesondere die Aufgaben Ausstellen und Bewahren stellen Museen vor divergierende Herausforderungen, da hohes Besucheraufkommen und UV-Strahlungen potenzielle Gefahren für die Kunstwerke bergen. Dazu gehören mechanische Beschädigungen und Zersetzung des Materials sowie der Farben durch UV-Licht.


Welche Schäden bewirkt Licht an Kunstwerken?


Das natürliche Lichtspektrum setzt sich aus Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge zusammen. In aufsteigender Reihenfolge sind das: UV, Blau, Grün, Gelb, Rot. Je kurzwelliger die Strahlung, desto gefährlicher für das Kunstwerk. Die Moleküle des Kunstwerkes absorbieren oder reflektieren die auf sie eintreffende Energie der Lichtstrahlung (bspw. Rottöne reflektieren Rotlicht). So erklärt sich, dass beispielsweise bei alten Tapisserien und textilen Kunstwerken insbesondere blaue und rote Töne noch erhalten sind, da die jeweiligen organischen Farbstoffe das Spektrum zu reflektieren vermochten.


Die Absorption der Lichtenergie kann unterschiedliche chemische Prozesse auslösen – Erwärmung, Fluoreszenz bis hin zur photochemischen Zersetzung. Materialschädigend sind alle Prozesse. Sauerstoff sowie Staubansammlungen und Verschmutzungen der Oberfläche können die photochemische Zersetzung zusätzlich katalysieren.


Die relative spektrale Sensitivität bzw. Widerstandsfähigkeit gegenüber den unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts ist materialabhängig. Beispielsweise sind textile Farben empfindlich gegenüber dem gesamten sichtbaren Spektrum und bleichen aus. Im Vergleich dazu ist Papier resistenter gegenüber langwelligen Strahlungen, jedoch hochempfindlich gegenüber UV-Licht: Es vergilbt und wird porös. Dies hat unerwünschte Farbverläufe zufolge, insbesondere bei Handschriften mit Tinte.


Innovative Bildergläser wie Artglass bieten unsichtbaren Schutz vor Staub, Umwelteinflüssen und UV-Strahlungen.


Artglass: Passgenauer Schutz für alle Kunstwerke


Doch warum überlegen, welches Kunstwerk Schutz am nötigsten hat? Interferenzoptisch entspiegeltes Glas mit UV-Schutz ist zu einem der wichtigsten Schutzmaterialien für Kunstwerke avanciert: Nicht nur für filigrane Drucke, sondern auch für Gemälde und andere Kunstwerke. Denn jedes Kunstwerk profitiert von einer professionellen Verglasung.


Das interferenzoptisch entspiegelte Artglass AR 99 Water White erfüllt allerhöchste konservatorische und optische Ansprüche mit einem UV-Schutz von 99 Prozent. Zusätzlichen Schutz vor Glasbruch bietet Artglass AR 99 Protect. Exponate, die häufig den Ausstellungsort wechseln oder Teil einer Wanderausstellung sind, sowie großformatige Objekte, profitieren vom geringeren Gewicht der Verglasung mit dem entspiegelten Artglass Lifetime Acrylic. Die vergilbungsfreie Klarheit setzt neue Maßstäbe bei Acrylverglasungen.


Museumsglas – Maßstab für konservatorische Einrahmungen


Umgangssprachlich wird der Begriff „Museumsglas“ synonym für hochwertiges Bilderglas verwendet. Mindestanforderungen an Museumsglas sollten zwingend ein Schutz vor UV-Strahlungen sein, der mehr als 97 Prozent des schädigenden Lichts vom Kunstobjekt fernhält.


Artglass AR 99 Water White der lettischen Firma Groglass ist das neueste und beste auf dem Markt erhältliche Premiumprodukt für Museumsverglasungen. Trägermaterial ist hochreines Weißglas. Herkömmliches Glas hat einen Grünstich, aufgrund seines Anteils an Eisenoxid. Dieses Eisenoxid wird nahezu vollständig entzogen.


Was den entscheidenden Vorsprung von Artglass AR 99 Water White ausmacht, ist die Qualität der interferenzoptischen Entspiegelung: Beschichtungstechnologie in der 500stel Stärke eines menschlichen Haares. Groglass hat 2009 interferenzoptisch entspiegeltes Glas auf den Markt gebracht. 



Seit der Markteinführung hat Groglass kontinuierlich in die Forschung und Entwicklung nanotechnologischer Beschichtungen investiert und setzt seit dem ersten Marktauftritt stets neue Maßstäbe. Das Unternehmen ist mit seinen optisch entspiegelten Gläsern für Museen und die Bilderglasindustrie europäischer Marktführer.


Kunstgenuß pur


Mit einem Entspiegelungsgrad von mehr als 99 Prozent bei gleichzeitiger Lichtdurchlässigkeit von über 98 Prozent bietet Artglass einen nahezu unsichtbaren Schutz. Die Betrachter des Kunstwerkes profitieren von dem puren Kunstgenuß spiegelungsfrei in absoluter Farbtreue, höchster Brillanz und Klarheit.


Wie funktioniert die Beschichtungstechnologie?


Das interferenzoptisch entspiegelte Artglass ist beidseitig mit Metalloxiden beschichtet. Das direkt an der Oberfläche reflektierte Licht interferiert negativ mit dem Lichtanteil, der an der Grenzfläche zwischen der dünnen Schicht und dem Glassubstrat reflektiert wird. Zusätzlich wird die nutzbare Transmission des einfallenden Lichtes erhöht und unerwünschte sekundäre Doppelreflexionen werden effektiv unterdrückt. Unbeschichtete Gläser weisen Reflexionen von ca. 8% auf. Diese Restreflexionen werden durch diese spezielle Antireflexbeschichtung in Teilen des sichtbaren Spektralbereiches auf deutlich unter 0,5% je Seite reduziert.


Aufgebracht wird das Schichtsystem mit der Prozesstechnik des Magnetronsputterns. Das Sputtern basiert auf einer kontinuierlichen Argon-Gasentladung, dem Plasma. Das Plasma wird durch Unterdruck bei einer Hochspannung von bis zu 1000 Volt gezündet. Das an dem Magnetron befestigte Targetmaterial wird durch Beschuss mit Argon-Ionen zerstäubt und scheidet sich als dünne, gleichmäßige und kompakte Schicht auf der Glasoberfläche ab. Dünn meint dabei das 500stel eines menschlichen Haares. Der Einsatz dieser Technologie führt zu den einzigartigen Qualitätseigenschaften hinsichtlich Reflexion, Transmission und Farbechtheit.


Ein weiterer Vorteil der Magnetrontechnologie: Das beschichtete Glassubstrat ist so gut wie randlos und kann daher wirtschaftlich fast zu 100 Prozent verarbeitet werden. Glasscheiben mit Abmessungen bis zu 2250 x 3302 mm können mit diesem Verfahren beschichtet werden.




Wie funktioniert die UV-Absorption?


Im Bereich Bilderglas gibt es drei Optionen zum UV-Schutz:


– chemische Beschichtung
– PVB-Schutzfolie
– besonders UV-beständiges Acryl.


Beschichtungen im Magnetron-Sputter-Verfahren absorbieren einen Teil des UV-Lichts. Beispiele dafür sind Glasprodukte wie Artglass AR 70 und Artglass AR 92.

Ein optimaler UV-Schutzes von 99%, der konservatorischen Ansprüchen genügt, lässt sich mit VSG- und Acrylglas realisieren wie Artglass AR 99 Protect, Artglass Lifetime Acrylic sowie mit dem interferenzoptisch entspieglten Artglass AR 99 Water White.


Die Kombination verschiedener Schichten in einem Interferenzdesign macht es möglich, UV-Licht effektiv zu absorbieren und gleichzeitig eine hervorragende Transparenz und visueller Klarheit für sichtbares Licht zu erzielen.


Die exakte Zusammensetzung und Dicke der Schichten sowie deren Reihenfolge werden in Abhängigkeit von den Anwendungsanforderungen und den gewünschten Eigenschaften des Spezialglases angepasst. Dies erfordert oft umfangreiche Laborarbeit und Prüfungen, um die gewünschten Absorptionseigenschaften zu erreichen. So stellt Groglass auch interferenzoptisch entspiegeltes Glas mit UV-Schutz für andere Anwendungen her wie beispielsweise Kühlvitrinen.


Der Wert von Antireflexglas für das Besuchererlebnis


Artglass mit konservatorischen Eigenschaften ermöglicht Museen die Aufgabendivergenz zwischen Ausstellen und Bewahren zu schließen, indem sie mit Artglass geschützen Objekten Kunst zugänglich machen und gleichzeitig ihren Wert für künftige Generationen bewahren können. Die herausragenden Produkteigenschaften von Artglass leisten einen effizienten Beitrag zur Werterhaltung von Kunstwerken durch langfristigen Schutz vor schädlichen UV-Strahlungen. Glas, als wäre es nicht da: Ausstellungen und Kunstwerke, die mit Artglass geschützt sind, verschaffen Besucherinnen und Besuchern ein unvergleichliches pures Kunsterlebnis, frei von störenden Reflexionen.


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